Postmigrantische Perspektiven im Film: The Homes We Carry + Semra Ertan
Triggerwarnung
Rassismus, Suizid
Veranstaltungsdetails
Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit David-Simon Groß und Cynthia Zimmermann In ihrem Langfilm-Debüt „The Homes We Carry“ (2022) entwirft Brenda Akele Jorde ein komplexes Bild
Veranstaltungsdetails
Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit David-Simon Groß und Cynthia Zimmermann
In ihrem Langfilm-Debüt „The Homes We Carry“ (2022) entwirft Brenda Akele Jorde ein komplexes Bild der Geschichte mosambikanischer Vertragsarbeiter*innen in der DDR, transkontinentaler Familienkonstellationen und afro(ost)deutscher Identität der zweiten Generation. Der Dokumentarfilm begleitet Sarah bei ihrer Reise nach Mosambik und Südafrika, wo die Protagonistin den Vater ihres Kindes sowie ihren eigenen Vater trifft. Die detailreichen Beobachtungen des Films zeichnen ein empathisches und differenziertes Porträt der Vater-Kind-Beziehungen und unterstreichen die Bedeutung dieser Begegnung als Teil einer selbstermächtigenden, postmigrantischen Identität.
89 Min. | Portugiesisch, Deutsch und Englisch mit englischen Untertiteln
Cana Bilir-Meier nähert sich in ihrem Kurzfilm „Semra Ertan“ (2013) anhand von Fotografien, Gedichten und Zeitungsausschnitten dem Schicksal ihrer Tante an, die im Alter von 16 Jahren aus der Türkei zu ihren Eltern in die BRD zog. Neben ihrer Tätigkeit als Bauzeichnerin und Dolmetscherin verfasste sie dort über 350 Gedichte. Um ein Zeichen gegen den in der BRD erlebten Rassismus zu setzen, verbrannte sich die Dichterin 1982 in Hamburg selbst.
7 Min. | Deutsch mit englischen Untertiteln
[english]
In her feature film debut „The Homes We Carry“ (2022), Brenda Akele Jorde creates a complex picture of the history of contract workers from Mozambique in the GDR and transcontinental family constellations. The documentary accompanies Sarah on her journey to Mozambique and South Africa, where the protagonist meets her child’s father as well as her own father. The film’s detailed observations draw an empathetic and differentiated portrait of father-child relationships and underscore the importance of this encounter as part of a self-empowering, post-migrant identity.
89 min. | Portuguese, German and English with English subtitles
The short film „Semra Ertan“ (2013) by Cana Bilir-Meier uses photographs, poems and newspaper extracts to approach the story of her aunt who moved from Turkey to West Germany at the age of 16. In addition to her work as a draftsman and interpreter, she wrote over 350 poems. To take a stand against the racism she experienced in West Germany, the poet set herself on fire in 1982 in Hamburg.
7 min. | German with English subtitles
#Film, #Postmigration, #SemraErtan, #TheHomesWeCarry
Sprache
Deutsch / Englisch
Zielgruppe
Alle Interessierten
Teilnahmegebühr
8,00 €
6,00 € ermäßigt
Anmeldefrist & Kontakt
ohne Anmeldung
Referent*in
David-Simon Groß
David ist Co-Regisseur sowie Kameramann von „The Homes We Carry“ und lebt in Leipzig. Er hat zuvor bereits für ein Jahr in Mosambik gelebt und ist Vorstandsmitglied des Koordinierungskreis Mosambik e.V.. Seine künstlerische Arbeit konzentriert sich auf abendfüllende Dokumentarfilme zu Themen, die gesellschaftlich und medial meist unterrepräsentiert sind.
Cynthia Zimmermann
Cynthia ist u.a. aktiv bei der Initiative 12. August, die sich für einen öffentlichen Gedenkort an die beiden in Merseburg getöteten kubanischen Vertragsarbeiter Delfin Guerra and Raúl Garcia Paret einsetzt. Sie befasst sich mit den Kontinuitäten rassistischer Strukturen in der DDR bis heute und ist Mitautorin des Beitrags „Ossis of Color. Vom Erzählen (p)ost-migrantischer Geschichten“ aus dem Sammelband „Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive“.
Veranstalter*in
Christine Moderbacher, Michael Karrer, Olaf Nachtwey
Christine Moderbacher (Sozial- und Kulturanthropologin und Filmemacherin, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle; Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf), Michael Karrer (Literatur- und Kulturtheoretiker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Olaf Nachtwey (Kulturmanager)
Zeit
(Freitag) 19:00 - 21:00(GMT+01:00)
Ort
Zazie Kino
Kleine Ulrichstr. 22, 06108 Halle (Saale)
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