Der rassistische Angriff auf die Autorin Sarah Vecera in der Taborgemeinde in Leipzig am 23.03.23 macht uns entsetzt und wütend. Nach ihrer Lesung aus „Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“ wurde sie Ziel eines vorausgeplanten Angriffes, der durch das Eingreifen der Security beendet wurde. Sarah Vecera hatte bereits vor diesem Angriff ihre geplante Lesung in Halle absagen müssen:
„Aufgrund der Vorkommnisse rechter Stimmen war ich um meine Sicherheit besorgt und bedauere meine Absage sehr. Ich selbst musste öfter in letzter Zeit feststellen, dass ich auch im Raum der Kirche nicht sicher bin und das erschüttert mich zutiefst.“
Wir, als Organisator*innen der Bildungswochen gegen Rassismus in Halle (Saale), nehmen Anteil und sind erschüttert darüber, dass ihre Befürchtungen sich nur kurze Zeit später in der Nachbarstadt bewahrheiteten. Sarah Vecera sagt:
„Dennoch oder gerade deshalb halte ich an meiner Antirassismus-Arbeit fest, weil solche Momente mir zeigen, wie relevant und wichtig meine Arbeit ist. Dabei muss Kirche sich nur immer mehr im Klaren darüber sein, dass die Stimmen marginalisierter Menschen besonderen Schutz bedürfen.“
Wir wollen diese Aussage auch auf uns und unsere Arbeit beziehen. Deshalb wollen wir diesen Angriff nicht unkommentiert lassen, sondern nach Konsequenzen für uns und alle Veranstalter*innen in den Bildungswochen fragen. Dazu gehört, die Gefährdungslage für BIPoC unbedingt ernst zu nehmen und gemeinsam angemessene Maßnahmen zu erarbeiten. Es ist unsere Verantwortung als Gastgeber*innen und Veranstalter*innen, gemeinsam mit den Referent*innen eine Gefährdungseinschätzung vorzunehmen und dann bestmöglich für Sicherheit zu sorgen.
Wir wollen unsere Solidarität mit Sarah Vecera, sowie allen Betroffenen von rassistischer Gewalt zum Ausdruck bringen und unterstreichen Sarah Veceras Appell:
„Und daher bitte ich euch, schützt BIPoC aktiv. Schafft Platz und Ressourcen, macht sichtbar und seid laut. Damit nicht die Angst haben, die Unterdrückung erleben, sondern die, die unterdrücken. So sieht eine Welt aus, in der es uns allen gut täte zu leben.“